Unsere Ortsteile
Ebersbach
1269 verkauften die Brüder Ulrich, Eberhard und Berthold von Gundelfingen den Ort Ebersbach an die Deutschordensgemeinde Altshausen. Die Urkunde über diesen Kauf, ist die erste in der der Ort Ebersbach namentlich erwähnt wird.
1275 gingen Lichtenfeld und wenig später Tiergarten, sowie 1291 Arnetsreute an den Deutschen Orden über. 1824 übernahm der Landwirt und Viehzüchter Stockmaier als „königlicher Domänenpächter“ die drei Höfe und begann Zuchtvorgänge, durch Einsatz von Tieren mit besseren Zuchtqualitäten und die Felderwirtschaft, durch beispielsweise den Einsatz von Düngemitteln und neuen Getreidesorten, zu revolutionieren.
1825 wurde Ebersbach eine eigenständige politische Gemeinde in die die drei Höfe Lichtenfeld, Tiergarten und Arnetsreute eingemeindet wurden.
Unter dem Namen „Ebersbach-Musbach“ wurde diese Ortsverbindung 1972 Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Altshausen im Kreis Saulgau. Mit Auflösung des Kreises Saulgau gehört sie heute zum Landkreis Ravensburg.
Der Gemeindeverwaltungsverband Altshausen besteht aus einem Zusammenschluss aus elf Gemeinden: Altshausen, Boms, Ebenweiler, Ebersbach-Musbach, Eichstegen, Fleischwangen, Guggenhausen, Hoßkirch, Königseggwald, Riedhausen, Unterwaldhausen.
Ebersbach-Musbach ist mit knapp 1800 Einwohnern die zweit Größte der elf Gemeinden, nach Altshausen.
Musbach
Musbach wurde erstmals 1286 urkundlich erwähnt, als die Kommende Altshausen Höfe verkaufte. In Musbach hatten später hauptsächlich der Stift Buchau und das Kloster Baindt Grundbesitz, den sie nach und nach bis 1788 den Grafen von Königsegg verkauften. Mit der Mediatisierung kam der Ort Anfang des 19. Jahrhunderts zum Königreich Württemberg. Am 27. Juli 1842 wurde Musbach, dass bis dahin zur königseggischen Residenz Aulendorf gehörte, zur selbständigen Gemeinde. Ebenfalls 1842 kam es vom württembergischen Oberamt Waldsee zum Oberamt Saulgau. 1967 wurde die Gemeinde Geigelbach eingemeindet.
Boos
Als Dritter der größeren Orte, die heute zu Ebersbach gehören, zählt das frühere Pfarrdorf Boos, einst Bohoz, Boz oder Boss geschrieben. Boos wird erstmal 1771 in einer Urkunde erwähnt. Um 1231 gab es in diesem Ort ein selbstständiges Zisterzienserinnen-Kloster. Erste Äbtissin war Anna von Frankenhofen, an die der heutige „Äbtissin-Anna-Saal“ in Boos erinnert. Boos gehörte, wie etliche Dörfer, zu Vorderösterreich und wurde vom „Amt Geigelbach“ verwaltet. 1796 erlebt der Ort eine starke Plünderung durch die Franzosen. 1806 kam es unter dem Namen des vorigen Amtes Geigelbach unter die Herrschaft des Königreiches Württemberg. In dieser Ortsverbindung war der Ort Boos bis heute der größte Ort. Die einst spätmittelalterliche Pfarrkirche wurde 1888 nach einer Renovierung zur neugotischen Pfarrkirche St. Valentin, welche letztmalig 1987 – 1990 restauriert wurde. 2003 wurde das neben der Kirche stehende Gebäude mit dem Kindergarten St. Valentin und dem Äbtissin-Anna-Saal eingeweiht. Nur wenige Meter von der Kirche entfernt steht heute ein Kunstwerk als Leihgabe von I.K.H. Diane Herzogin von Württemberg.
Jenseits dieses Denkmals – auf der anderen Straßenseite – zeigen sich Tradition und Moderne im „alten“ Deissenhof mit der heute biologisch geführten Landwirtschaft und dem dazugehörigen Bioladen
Höfe und Weiler
Weiler
Oberatzenberg - Winnenden – Menzenweiler – Buch – Oberweiler – Irrenberg – Ried – Schwemme - Geigelbach
Geigelbach
1231 bestand im Pfarrdorf Boos ein Kloster der Zisterzienserinnen, dessen Konvent 1240 in das neu gestiftet Kloster Baindt verlegt wurde. 1374 wurde die Pfarrei Boos dem Kloster inkorporiert. Später ist ein „Amt Geigelbach“ in der vorderösterreichischen Landvogtei Schwaben nachweislich belegt, das aus Geigelbach, Boos, Ingenhard sowie den Gemeinden Altshausen und Ebisweiler bestand. 1796 wurde der Ort von französischen Truppen geplündert. 1806 gelangte das Amt Geigelbach mit der Mediatisierung zum Königreich Württemberg. Unter dem Namen des ehemaligen Amtes – Geigelbach – wurde eine politische Gemeinde gebildet, deren größter Ort das Pfarrdorf Boos war. Diese Gemeinde gehörte zum Oberamt Saulgau, dem späteren Landkreis Saulgau. 1967 wurde, die bis dahin selbständige Gemeinde Geigelbach, nach Musbach eingemeindet.
Höfe
Badhaus – Alexhof – Espenhof – Ramsenhof – Hoilgenhof – Tobelhof – Obere Strehle – Untere Strehle – Arnetsreute – Lichtenfeld – Tiergarten
Jeder dieser Höfe hat seine eigene Geschichte. Bei manchen wechselte sich gelegentlich auch die Herrschaft.
Die Höfe Arnetsreute, Lichtenfeld und Tiergarten hatten schon während der Deutschordenszeit eine herausragende Bedeutung. Nach dem Übergang in das Eigentum der königlichen Hofkammer hat der 1820 aus der Hohenheimer „Agrarschule“ kommende Domänenpächter Emil Stockmaier ab 1821/1824 daraus königliche Musterbetriebe gemacht und mit seinen Zahlreichen Neuerungen so etwas wie eine landwirtschaftliche Revolution ausgelöst. Mit unglaublicher Hartnäckigkeit erhielt der geniale Ebersbacher Domänenpächter Stockmaier königliches Zuchtvieh (Pferde, Rinder, Chinesenschweine), neue landwirtschaftliche Geräte (Pflüge), Saat- und Pflanzgut sowie Düngemittel.